Vergeben: 10 Fragen, die dir helfen, loszulassen
Warum dich alte Konflikte und Verletzungen zurückhalten - auch wenn du das nicht denkst
Warum es so unglaublich wichtig ist für dich los zu lassen, zu vergeben und wie es geht – liest du hier, plus 10 Fragen, dir dir helfen können.
Vergeben? Nie! Das kann ich nicht!
Alte Verletzungen, Konflikte, Schmerzen stecken noch immer in dir. Auch wenn du glaubst, du hast sie schon ganz gut im Griff. Solange du nicht vergeben hast, leidest du, auch wenn du das nicht wahr haben willst. Warum ist vergeben so schwierig?
Du denkst, du kannst das nicht? Verzeihen und vergeben? Zu schlimm hat man dir weh getan? Das geht einfach nicht, dass du verzeihst?
Lies hier, warum es so so wichtig ist für dich, warum du es für dich und für niemanden anders tust, wie es geht und warum der andere nicht da sein muss:
Warum vergeben?
Viele von uns tragen Narben mit sich, grosse und kleine. Verletzungen aus unserer Kindheit, physischer und psychischer Art. Teilweise schlimme Dinge, manchmal auch nur Kleinigkeiten. Auch ich wurde verletzt und habe lange Jahre daran gekiefelt und weggedrückt.
Egal, was es bei dir ist, ob es deine Eltern, Geschwister, ehemalige Partner, Freunde und andere Menschen aus deinem Umfeld betrifft: es tat weh und die Verletzung lauert noch immer unter der Oberfläche. Pflaster drauf und gut ist, das funktioniert leider nicht, die Narbe bleibt.
Warum hat deine Mutter das damals getan? Warum hat dein Vater dich verlassen, warum hat dein Partner dich mit einem anderen Menschen betrogen, warum hat wer auch immer was auch immer dir angetan? Natürlich hast du schlechte Gefühle. Natürlich sagst du heute, das hab ich verarbeitet. Aber weisst du, du hast es nur dann verarbeitet, wenn du es wirklich wirklich vergeben kannst. Dann, erst dann, bist du wirklich frei. Tust du das nicht, steckst du nämlich in schlechter Energie fest. Verstehst du nicht, warum jener Mensch etwas getan hat, dann kannst du dich nicht lösen. Und wenn du dich nicht lösen kannst, dann steckst du buchstäblich fest. Und kommst nicht weiter, weil Negativität dich blockiert.
Was vergeben?
Tatsächlich kenne ich viele Menschen die jetzt denken „So ein Blödsinn! Ich kann XY nicht verzeihen, weil das war schon echt out of order, was da passiert ist. Das war zu schmerzhaft, damals, das ist nicht richtig gewesen. Und warum sollte ich das überhaupt tun, warum sollte ich dem anderen vergeben??“
Mir ging das ganz genauso, ich hab genau das gedacht und jahrelang gemeint, das ist einfach so. Aber wie es bei manchen Dingen halt so ist, da kommt immer wieder das Gleiche in dein Feld (das ist übrigens ein untrügliches Zeichen, dass du dir das mal etwas genauer ansehen solltest 😀) und eines Tages hab ich dann gedacht: „Ok, ok, was hab ich denn zu verlieren, wenn ich mich mal darauf einlasse?“
Und dann öffnete sich ein ganz neues Leben. Unglaublich viel Ballast fiel ab von mir.
Denn du tust das für dich. Nur für dich, nicht für den anderen. Das darfst du verstehen. Loszulassen. Schlechtes einfach loslassen. Ver-Geben heisst Weg-Geben.
Weil ich Verletzungen erlebt habe und weil ich lange nicht verstanden habe, dass Vergebung der Schlüssel ist, dann aber diesen Schlüssel nutzte, schreibe ich dir diese Zeilen
Und ganz wichtig ist: es ist niemals dein Schuld!
Wie vergeben?
Ok, aber wie macht man das? Wie geht´s leicht? Und muss der andere dabei sein??
Nein, muss er nicht. Du machst das ganz für dich alleine. Denn es geht ja darum, dass du dich befreist, deshalb reicht es, wenn du dich mit der damaligen Situation auseinander setzt und wahr nimmst, dass das Verhalten des anderen im Grunde gar nichts mit dir zu tun hatte.
Es geht darum zu verstehen, dass wir alle aus Mustern heraus agieren und reagieren, Kettenreaktionen. Es hat Gründe, warum dir gewissen Dinge passiert sind, warum dieser Mensch sich so verhalten hat. Warum er nicht aus Liebe heraus gehandelt hat, sondern aus Ängsten heraus, aus Frust, aus Wut. Genauso wie du vielleicht manchmal aus schlechter Energie heraus handelst anstelle aus Freude, Dankbarkeit und Liebe.
Nimm dir Zeit für die Fragen. Schreib die Antworten auf. Nur für dich.
Überlege dir zuerst, wem du vergeben willst – oder besser, welche Verletzung wiegt sehr schwer und wer hat sie dir zugefügt? Wenn du weisst, mit wem du beginnst, dann los:
1. Welchen Vorwurf machst du der Person?
2. Wie lange trägst du diesen Vorwurf schon mir dir herum und wie schwer wiegt er? Gib da gern ein Datum und eine KG Angabe dran (bei mir waren es ein paar Tonnen 😀)
3. Was glaubst du über dich selbst wegen dieses Vorfalls? Und: ist das wahr? (nimm dir bitte Zeit hier!)
4. Fühle in die andere Person rein: kannst du fühlen, dass nicht Liebe der Antreiber war und kannst du fühlen, warum nicht? Kannst du erkennen, dass die andere Person gefangen war in sich oder feststeckte in Mustern? Kannst du die Schwere fühlen, die die andere Person trägt? Kannst du den Schmerz fühlen?
5. Kannst du dir vorstellen, dass du in einer ähnlichen Situation stecken könntest wie die Person, die dich damals verletzt hat?
6. Kannst du sehen, dass du die Negativität weiter in dir trägst, wenn du den Vorwurf nicht gehen lässt?
7. Was hat die Person Gutes für dich getan? Für was bist du ihr dankbar?
8. Wie geht dein Leben weiter, wenn du dich nicht von dem Vorwurf befreist und wie, wenn du es tust?
9. Liste die Menschen, die einen Vorteil haben, wenn du die Last des Vorwurfs gehen lässt!
10. Wer bist du, wenn du den Vorwurf gehen lässt?
Wem vergeben?
Du kannst allen vergeben. Nimm dir eine Person nach der anderen vor. Fühle rein. Das kann total weh tun, aber sei absolut ehrlich mit dir.
Fang gerne an mit deiner Mutter, deinem Vater, deinen Geschwistern. Ehemaligen Partnern. Ehemaligen Freunden. Kollegen. Fremden.
Menschen, die verstorben sind und nicht mehr auf dieser Welt sind, Menschen, die nicht in deiner Nähe sind.
Alle Menschen, gegen die du einen Groll verspürst.
Befreie dich von den ganzen schlechten Energien
Dir selber vergeben!
Ganz wichtig bist Du.
Vergiss nicht, dir selber zu vergeben. Für Dinge, für die du dich schämst. Für Dinge, wo du denkst, du hast falsch gehandelt. Lass auch das gehen, was immer es bei dir sein mag.
Ich hoffe sehr, dass dir dies hilft, noch ein wenig mehr Positivität in deinem Leben zu haben. Ich hoffe sehr, dass dir die Arbeit mit dir selber zeigt, wie viel schöner das Leben sein kann. Wenn du erkennst, wie du dich frei machen kannst. Wenn du verstehst, dass oft nur dein Aussen dir Gefühle vermittelt hat, die nicht deine Wahrheit sind. Wenn du erkennst, dass du wählen kannst. Immer.
Von Herzen, Ina
Schreib mir gern, wenn du magst 🧡